Queere Jugendliche stärken, statt Stellen kürzen. – Stadt Köln plant Kürzung der Förderung des Jugendzentrums anyway

Seit 1998 besteht das queere Jugendzentrum anyway in Köln. Es leistet seit dem eine niederschwellige und wichtige Arbeit für LSBTIQ*-Jugendliche. Statt die Einrichtung wie geplant zu stärken, plant die Verwaltung die Jugendberatungsstelle vollständig zu kürzen. Diese drohende Streichung verschärft bestehende Unterfinanzierung des anyway.

Die NRWSPDqueer sieht hier die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker und das aktuelle Ratsbündnis aus DIE GRÜNEN, CDU und Volt in der Pflicht, diesen unverantwortlichen Kahlschlag in der queeren Jugendarbeit zu verhindern. Die genannten Akteur:innen haben bis zuletzt noch eine tragende Finanzierung zugesichert.

Hier zu kommentiert Landesvorsitzender der NRWSPDqueer, Fabian Spies:

Angefangen als schwul-lesbisches Jugendangebot gibt es das anyway nun seit über 20 Jahren. Dabei hat sich mittlerweile die Zielgruppe stark vergrößert: LSBTIQ*-Jugendliche, Geflüchtete, Jugendliche mit Migrationsgeschichte etc. Mit den wachsenden Aufgaben ist auch die Anzahl der Angebote und Projekte angewachse. Der Beratungsbedarf ist höher als vor Corona.Hier den Rotstift anzusetzen ist unverantwortlich.

Die geplante Streichung der Jugendberatungsstelle können wir fachlich nicht nachvollziehen. Queere Jungendliche werden hier im Stich gelassen auf Kosten der Haushaltskonsolidierung im Stich gelassen. Dabei braucht es aus unserer Sicht eine verlässliche Jugendpolitik, die Minderheiten und ihre Strukturen bedarfsgerecht fördert.

Frau Oberbürgermeisterin Reker und die Ratsmehrheit aus Bündis90/Die Grünen, CDU und Volt haben hier im Vorfeld eine bedarfsgerechte Förderung zugesagt. Nun sollten sie Wort halten! Zum einen weil dies zu einer ehrlichen und zuverlässigen Politik gehört, zum anderen, weil die genannte Förderung gebraucht wird.