
Seit 2011 ist die die Landesfachberatung für gleichgeschlechtliche Lebensweisen in der offenen Senior_innenarbeit unter dem Label „Immer dabei“ aktiv. Dabei wurde sie unter Ministerpräsidentin Hannelore Kraft durch das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter und nach dessen Auflösung durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Das von CDU-Minister Karl-Josef Laumann geführte Ministerium will nun die Förderung auslaufen lassen.
Hier zu kommentiert Oliver Leist, stellv. Landesvorsitzender und Senior*innen-politischer Sprecher der NRWSPDqueer :
Die Landesfachberatung für gleichgeschlechtliche Lebensweisen in der offenen Senior_innenarbeit hat in den zurückliegenden Jahren eine vielseitige und erfolgreiche Arbeit geleistet. Dazu zählten unter anderem die Förderung von Sichtbarkeit von älteren LSBT, Informationen über kultursensible Pflege, aber auch Fortbildungen und Quartiersentwicklung. Für uns als NRWSPDqueer ist es daher nicht begreiflich, dass das CDU-geführte Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, eine weiter Förderung dieser wichtigen Arbeit ablehnt.
Nach drei Projektlaufzeiten stehe laut Argumentation des Ministeriums keine Anschlussförderung mehr an. Zudem sieht es das Themenfeld von LSBT-Senior*innen nicht in seinen Zuständigkeitsbereich und verweist auf das FDP-geführte Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration. Dieses Kompetenz-Wirrwarr wirkt besonders grotesk, wenn man berücksichtigt, dass Minister Laumann erst am 28.09.2020 den 2. Altenbericht vorgestellt hat. Dort heißt es, in Nordrhein-Westfalen orientiere sich eine qualitätsorientierte Altenpolitik an der Vielfalt im Alter. Und perspektivisch werde es auch darum gehen, den Fokus auf trans*-, inter* und queere Menschen im Alter zu richten.
Egal ob in Zuständigkeit von CDU-Minister Laumann oder seinem FDP-Kollegen Stamp, LSBT-Senior*innen-Arbeit, muss las Querschnittsaufgabe von gesamte Landesregierung hinreichen gefördert werden. Sie ist nicht nur in Zeiten von Corona für viele LSBT-Senior*innen essentiell. Alter und Vielfalt sind Zukunftsthemen, die nicht dem Rotstift zum Opfer fallen dürfen!