
In der Nacht vom 27. auf den 28.Juni 1969 fand der Stonewall-Aufstand statt. Vorausgegangen war eine für die 1960er-Jahre übliche gewalttätige Razzia im Lokal Stonewall Inn, einer Bar mit homosexuellen und trans* Zielpublikum in der New Yorker Christopher Street. Erstmals widersetze sich eine große Gruppe von Homosexuellen und trans* Menschen der Verhaftung und vertrieb die Polizisten gewaltsam. Eine Solidarisierung der queeren Community und fünf Tage anhaltende Unruhen waren die Folgen. Sie stellten den Beginn der Bewegung dar, die sich nun seit 50 Jahren für die Akzeptanz und Gleichstellung queerer Menschen einsetzt.
Hier zu kommentiert Fabian Spies, Landesvorsitzender der NRWSPDqueer:
Heute jährt sich der Jahrestag von Stonewall zum fünfzigsten Mal. Mit Blick auf die Vergangenheit ist dies sicher ein Grund zum Feiern, konnten in dem zurückliegenden halben Jahrhundert doch zahlreiche Erfolge für Lesben, Schwule, Bisexuelle sowie trans*, inter und andere queere Menschen (LSBTIQ*) erreicht werden. An vielen dieser Fortschritte waren engagierte Sozialdemokrat*innen aktiv beteiligt, wie etwa bei der Öffnung der Ehe in Deutschland vor zwei Jahren.
Trotz aller Erfolge gibt es noch viel zu tun. Für viele LSBTIQ* sind Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt oft leider noch alltägliche Realität. Besonders Rechtspopulisten hetzen immer aggressiver gegen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten. Umso wichtiger ist das Bekenntnis zu einer offenen und vielfältigen Gesellschaft. Aufklärung, Sichtbarkeit und Solidarität sind unsere Antworten auf die menschenverachtende Hetze von rechts.
Wir begrüßen es daher ausdrücklich, dass die SPD-Landtagsfraktion einen Antrag in den Landtag von Nordrhein-Westfalen eingebracht hat, der unter anderem ein Verbot von Konversionstherapien, die Weiterentwicklung des Aktionsplanes gegen Homo- und Trans*-Phobie oder die Aufarbeitung des im Zusammenhang des ehemaligen § 175 StGB durch das Land NRW begangen Unrechts einfordert. Auch wird explizit eine finanzielle Unterstützung der ehrenamtlichen CSDs in NRW durch das Land gefordert.
Gerade weil Stonewall für uns Mahnung und Verpflichtung für die Zukunft ist, liegen uns die CSDs besonders am Herzen. Wir danken daher zum Stonewall-Jubiläum allen CSD-Veranstalter*innen. Sie leisten lokal wichtige Arbeit für Aufklärung und Akzeptanz.