Queere Kultur braucht Geld. – Schwarz-Gelbe Förderpolitik gefährdet queeres Filmfestival in NRW

Sascha Roncevic
Sascha Roncevic – Foto: Sarah Ungar

Homochrom steht für ausgewähltes schwul-lesbisch-bi-transsexuell-queeres Kino in der Metropolregion Rhein-Ruhr. Es umfasst seit 2009 eine monatliche Filmreihe in sechs Städten sowie seit 2011 ein jährliches queeres Filmfest in Köln und Dortmund. Heute gab der Trägerverein Homochrom e.V. bekannt, dass die neue schwarz-gelbe Landesregierung die Förderung des Filmfestival vollständig abgelehnt hat.

Durch die Einstellung der Förderung ist das queere Filmfestival Nordrhein-Westfallens massiv in seiner Existenz bedroht. Hierzu kommentiert Sascha Roncevic, stellvertretender Landesvorsitzender und kulturpolitischer Sprecher der NRWSPDqueer:

„Mit Bedauern haben wir erfahren, dass die Regierung Laschet/ Stamp die eh schon spärliche Förderung des Filmfest Homochrom durch das Land einstellt. Diese Maßnahme ist aus queer-politischer Sicht nicht nachvollziehbar. Entfällt das queere Filmfestival NRW so ist das ein Verlust, der auf Grund der bundesweiten Strahlkraft von homochrom über die Landesgrenze hinaus wirkt.

Die schwarz-gelbe Landesregierung zeigt damit deutlich, dass queere Kultur in ihrer Förderpolitik keine Rolle zu spielen scheint. Sah es anfangs noch danach aus, dass das für LSBTI-zuständige Familienministerium zwar keine neuen Impulse setzt, jedoch die Förderpraxis der rot-grünen Vorgängerregierung zumindest fortsetze, so macht der Fall des Filmfest Homochrom deutlich, dass bei queeren Projekten durchaus gekürzt wird.

Als Sozialdemokrat*innen wissen wir, Kultur braucht Geld! Dies gilt für auch für queere Kultur. Sie bereichert die Vielfalt unserer Gesellschaft und fördert Akzeptanz. Weil der Zugang zur (queeren) Kultur nicht vom Geldbeutel abhängen darf und viele Kulturprojekte ohne öffentliche Förderung nicht realisiert werden können, sehen wir die Landesregierung in der Pflicht, hier eine hinreichende Unterstützung zu gewährleisten. Dies gilt für das Filmfest Homochrom ebenso viel wie für zahlreiche andere großteils ehrenamtlich getragene Kulturinitiativen!“