AG Lesben und Schwule in der NRWSPD solidarisieren sich mit dem Istanbul Pride

Kalbimiz sizinle! – Unser Herz ist mit Euch!Der Istanbul Pride war bis 2014 eigentlich ein buntes und friedliches Fest. Jedoch nicht im Vorjahr und in diesem Jahr: Die Polizei ging mit Tränengas, Wasserwerfern und Gummigeschossen gegen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der CSD-Demonstration „Marsch des Stolzes“ vor. Grundlange für das Vorgehen der Polizei ist das Verbot des CSD Gouverneur Vasip Şahin vor einer Woche. Am 26. Juni kam es so zu zahlreichen Festnahmen und massiver Polizeigewalt in der Millionenmetropole.

Wie auch im vergangen Jahr wurde die friedliche Demonstration für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- , Trans*- und Intersexuellen (LSBTI) gewaltsam niedergeschlagen. Auch die Politikerinnen und Politiker aus NRW Terry Reintke (MdE), Volker Beck (MdB), Felix Banaszak (Vorsitzender der Duisburger Grünen) sowie Max Lucks (Grünen Jugend NRW) wurden verhaftet.

Die erneute Einschränkung des Demonstrationsrechts von LSBTI, die alltägliche Diskriminierung der sexuellen Minderheiten sowie die massive Gewalt ist für die Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der NRWSPD nicht hinnehmbar.

Hier zu kommentiert Fabian Spies, Landesvorsitzender der AG und Sprecher für internationale Angelegenheiten:

„Istanbul ist ein Zentrum für Freiheit und Toleranz. Die Metropole verbindet sowohl eine Städtepartnerschaft mit NRWs größter Kommune Kölns, als auch der gemeinsame Titel Kulturhauptstadt Europas 2010 mit dem Ruhrgebiet. Umso größer ist unser Entsetzen über das nicht hinnehmbare äußerst brutale Vorgehen der Polizeikräfte. Dieses ist Teil eines Abdriften der türkischen Politik hin zu einem immer autoritären Regime, das nicht nur die Rechte von LSBTI sondern universelle Grundrechte missachtet. Damit entfernt sich die türkische Politik immer weiter von Europa und seinen Werten. Daher fordern wir Kanzlerin Merkel auf, sich hier zu positionieren und ein deutliches Zeichen der Missbilligung zu senden!

Mit unseren Gedanken und unseren Taten sind wir bei unseren Freunden in Istanbul und in der Türkei. Ihnen gilt unsere uneingeschränkte Solidarität!“

Sascha Roncevic, stell. Landesvorsitzender und CSD-politischer Sprecher ergänzt:

„Die friedliche und bunte CSD-Parade trug den Titel ‚Marsch der Würde‘. Die Würde konnte man den Lesben, Schwulen, Bi-, Trans*- und Intersexuellen sowie ihren Unterstützerinnen und Unterstützern nicht nehmen. Würdelos agierte hier lediglich die Staatsmacht um Präsident Erdoğan. Tränengas, Gummigeschosse und Wasserwerfer können Toleranz, Vielfalt und Liebe nicht zurück drängen. Das menschenverachtende und brutale Vorgehen der Staatsmacht verurteilen wir scharf. Unseren Kolleginnen und Kollegen vor Ort, den sowie der queren Community danken wir für aufrechte Haltung und ihr Engagement. Kalbimiz sizinle! – Unser Herz ist mit Euch!“