
Die Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwule in der NRWSPD äußert ihr tiefes Unverständnis an der Kritik am Aktionsplan für Gleichstellung und Akzeptanz NRW, die vom Elternverein NRW geübt wurde. Es erweckt den Eindruck, dass die Beurteilung offensichtlich in Unkenntnis des Aktionsplans vorgetragen wurde. In unverantwortlicher Weise werden so auch durch Unterstellungen und bewusster Verfälschung von Tatsachen Ängste in der Bevölkerung geschürt.
NRW ist geprägt durch ein offenes und vielfältiges Miteinander. Angesichts der gesellschaftlichen Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte hin zu einer toleranten Gesellschaft können und wollen die queeren Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten eine solch reaktionäre Bauernfängerei nicht hinnehmen. Besonders besorgniserregend ist die Verwendung des aus rechtspopulistischen Argumentationsmustern entliehenen Begriffs der „Frühsexualisierung“. Dieser dämonisiere insbesondere Lesben und Schwulen, indem er die Gefahr einer Verführung von Kindern und Jugendlichen unterstellt.
Hier kommentiert des bildungspolitische Sprecher der AG Lesben und Schwule in der NRWSPD, Ulrich Thoden: „NRW bekennt sich ausdrücklich zu Gleichstellung und Akzeptanz vielfältiger Lebensentwürfe. Und das ist auch gut so! Der Vorwurf, Kinder würden durch den Aufklärungsunterricht sexualisiert, ist in Zeiten des Internets gänzlich weltfremd. Gerade aufgrund der Verfügbarkeit sexueller Inhalte im Netz brauchen Jugendliche Aufklärung über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, um zu einer eigenen, abgewogenen und menschlichen Sicht auf Sexualität zu gelangen.“
Die Lesben und Schwulen in der NRWSPD begrüßen daher ausdrücklich den Aktionsplan für Gleichstellung und Akzeptanz NRW. Sie unterstützen insbesondere Aufklärungsprojekte wie SchLAu NRW und danken den ehrenamtlichen Kräften für ihre wichtige Arbeit in den Schulen.