
Am 30. Mai versammelten sich in der Innenstadt von Münster etwa 150 Menschen, unter ihnen zahlreiche Genossinnen und Genossen der Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwule in der NRWSPD. Gemeinsam mit anderen engagierten Bürgerinnen und Bürgern demonstrierten sie gegen die homo- und transphobe Hetze der sogenannten „Besorgten Eltern“. Diese wenden sich gegen Sexualaufklärung an Schulen und eine gleichwertige Behandlung von nichtheterosexuellen Lebensweisen im Unterricht. Dabei schüren sie unter dem Deckmantel des Kinderschutzes Hass gegen LSBTTI, etwa mit der pauschalen Unterstellung der Pädophilie.
Die Kundgebung diente neben dem Protest gegen die „Besorgten Eltern“ vor allem der Aufklärung der Münsteraner Öffentlichkeit über die Aufklärungs- und Akzeptanzarbeit an Schulen. Aufgerufen zur Gegendemo hatte ein Bündnis von verschiedenen Vereinen der Münsteraner Szene, sexualpädagogischen Beratungsstellen und der Antifaschistischen Linken. Die Stadt Münster war durch den Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie sowie den Jugendrat vertreten. Unter den Teilnehmenden war auch Svenja Schulze (SPD), Wissenschaftsministerin von NRW.

In verschiedenen Redebeiträgen würde deutlich gemacht, dass das Phänomen der neuen Homophobie in einen größeren Kontext eingebettet ist. „Wir kämpfen nicht nur für LSBTTI-Rechte. Wir stehen Seite an Seite mit Migrantinnen und Migranten, Flüchtlingen, Menschen mit Behinderungen, Feministinnen und Feministen, Menschen anderer Religionszugehörigkeit und allen, die für eine gerechte und solidarische Gesellschaft eintreten“, erklärte Ulrich Thoden, der die Veranstaltung organisiert hatte und Mitglied im Landesvorstand der Lesben und Schwulen in der NRWSPD ist.