CSD Wagen der NRW Schwusos nachts beschädigt – Paradeteilnahme im letzter Minute dennoch gelungen!

Aufgestochener Reifen
Aufgestochener Reifen

In der Nacht zum 23. Mai, dem Tag der CSD-Parade in Düsseldorf, wurde der Paradewagen der Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwule (Schwusos) in der NRWSPD mutwillig beschädigt. Der linke Vorderreifen wurde nach Expertenmeinung absichtlich mit einem Messer aufgeschlitzt.

Da der PKW, der über Nacht auf einem Düsseldorfer Parkplatz abgestellt wurde, schon mit politischen Botschaften für Gleichberechtigung und Vielfalt dekoriert war, ist davon auszugehen, dass es sich gezielt um einen homophoben Anschlag handelt, der darauf abzielte, die Teilnahme an der CSD-Parade zu verhindern. Partei-Logos oder andere Abbildungen waren zum Zeitpunkt der Beschädigung noch nicht angebracht. Dies sollte erst kurz vor der Demo selber passieren.

Sascha Roncevic
Sascha Roncevic

„Es ist unfassbar, dass solch ein mutwilliger Akt des Vandalismus eine friedliche Demonstration für Akzeptanz und Vielfalt sabotieren wollte. Hier wird deutlich, dass Homophobie auch in unsere Zeit nicht nur unterschwellig vorhanden ist, sondern auch offen und gewaltig zu Tage tritt. Die Tatsache, dass eine Parteizugehörigkeit des PKWs nicht zu erkennen war, zwingt uns diesen feigen Anschlag nicht nur gegen uns gerichtet zu sehen. Es handelt sich vielmehr um einen Akt gegen alle offen lebenden Schwule, Lesben, Bi- oder Transsexuellen!“, kommentiert Sascha Roncevic, Leiter der CSD-Kampagne ‚Homophobie ist eine Bildungslücke‘ den Vorfall.

Fabian Spies
Fabian Spies

NRW-Schwuso-Vorsitzender Fabian Spies ergänzt: „Glücklicherweise, ist uns rechtzeitig aufgefallen, dass der linke Vorderreifen Luft verliert. So konnten wir einen Fachmann hinzu ziehen und den Schaden beseitigen. Nicht auszudenken, wenn es aufgrund der Manipulation während der Parade zu einem Unfall gekommen wäre. Hier wären die Gesundheit und das Leben von Paradeteilnehmern und Zuschauern akut gefährdet gewesen.

Daher werden, wir auf jeden Fall eine Strafanzeige erstatten. Es gehört zu unserem Selbstverständnis, dass homophobe Delikte in den Kriminalstatistiken auftauchen. Leider liegt hier bei vielen Betroffenen noch eine große Hemmschwelle vor. Wir haben uns jedoch nicht durch diese charakterlose Tat an der Teilnahme hindern lassen.“

Roncevic und Spies zeigten sich froh, dass die Beschädigungen am Fahrzeug kurzfristig behoben werden konnten, sodass eine Teilnahme an der CSD-Parade im wahrsten Wortsinne noch in letzter Minute möglich war. Gemeinsam mit dem Düsseldorfer Oberbürgermeister, Thomas Geisel, der sein Versprechen hielt, das Rathaus zum CSD zu beflaggen, demonstrierten etwa vierzig Genossinnen und Genossen für die vollständige Gleichstellung sowie für ein gesellschaftliches Klima der Akzeptanz und Vielfalt.