Medienland NRW vorbildlich – ZDF nur zweitklassig

Sascha Roncevic
Sascha Roncevic

„Bei der Besetzung des Fernsehrates Zweiten Deutschen Fernsehens scheinen sich die Länder sehr vom Namen der Anstalt leiten zu lassen. Mit ihren Entschluss, bei der Neubesetzung des Gremiums Vertreterinnen und Vertreter der schwul-lesbischen Community außen vor zulassen, schaffen sie einen zweitklassigen Fernsehrat, der die gesellschaftlichen Realitäten des 21. Jahrhunderts nicht widerspiegelt.“, kommentiert Sascha Roncevic, medienpolitischer Sprecher und stell. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwule in der NRW-SPD.

Medien, insbesondere die öffentlich-rechtlichen Anstalten, haben einen enormen Einfluss auf die Toleranz und Aufklärung in unserer Gesellschaft. Es ist richtig, dass der ZDF-Fernsehrat einem Verfassungsgerichtsurteil nach staatsferner werden soll. Jedoch ist er in der geplanten Besetzung auch gesellschaftsferner. Lesben, Schwule, Bi-, Inter- und Transsexuelle sind eine gesellschaftlich relevante Gruppe. Daher gehören sie in die Medienräte wie etwa auch MigrantInnen oder die Gewerkschaften.

Dass es auch anders und besser geht, zeigt das Medienland NRW: Hier sind die Landesarbeitsgemeinschaft Lesben und das Schwule Netzwerk NRW seit Dezember 2015 durch einen Sitz in der Landesmedienkommission vertreten. Ein Erfolg der auch auf die engagierte Gleichstellungs- und Aufklärungspolitik der Schwusos NRW zurück zuführen ist.