
Das slowenische Parlament beschloss mit großer Mehrheit, die Ehe für Lesben und Schwule zu öffnen. Dazu erklärt Johannes Kahrs, Beauftragter der SPD-Bundestagsfraktion für die Belange von Lesben und Schwulen:
Mit Slowenien führt aller Voraussicht nach das elfte EU-Land die Ehe für Homosexuelle ein. Die Öffnung der Ehe bedeutet auch in diesem Land eine einhundertprozentige Gleichstellung homosexueller Partnerschaften inklusive Adoptionsrecht.
Bei der Unterzeichnung des Gesetzes zur Öffnung der Ehe sagte Queen Elisabeth: „Nun, wer hätte vor 62 Jahren gedacht, als ich auf den Thron kam, dass ich so etwas unterzeichne? Ist es nicht wunderbar?” Vielleicht taugt ja die Queen zum Vorbild für die Kanzlerin an dieser Stelle. Deutschland fällt in Sachen Homorechte aber nicht nur hinter das konservativ regierte Großbritannien und das katholisch geprägte Spanien zurück, sondern darf sich nun auch noch rühmen, hinter einem ehemaligen Staat des Ostblocks genannt zu werden. Peinlich!
Seit ich im Deutschen Bundestag bin, diskutieren wir die Frage der Gleichstellung mit stetig wachsender Zustimmung unseres Parlamentes. Fortschritte scheitern ausschließlich an der CDU, die sich den gesellschaftlichen Realitäten verschließt und aktuell die fortwährende Diskriminierung homosexueller Partnerschaften zur Pflege ihres Markenkerns billigend in Kauf nimmt. Der Bundestag sollte der Entwicklung Vorschub leisten und sich nicht von Urteilen des Bundesverfassungsgerichts schieben oder treten lassen müssen. Ich wäre froh, wenn die CDU-Führung endlich einsieht, in dieser Sache auf verlorenem Posten zu kämpfen und den Widerstand aufgibt. Der Koalitionspartner SPD unterstützt die CDU gerne bei dieser Aufgabe.