Die Arbeitsgemeinschaft der Schwulen und Lesben in der SPD Duisburg lud ins Café Museum am Duisburger Kantpark ein, um über die Situation homosexueller Jugendlicher zu diskutieren. Zentrale Frage wie und welchem Umfang Angebote für diese Zielgruppe schaffen könne. Auf dem Podium waren der stell. Jugendamtsleiter Bernd Fastabend, Sebastian Merz (der Landesvorsitzender der NRW-Falken, Fabian Spies (stellv. Landesvorsitzender SchwusosNRW) sowie Thorsten Schrodt vom Sozialverein für Lesben und Schwulen vertreten.
Etwa 25 Besucherinnen und Besucher folgten einer teilweise persönlichen, emotionalen aber in der Sache sehr konstruktiven Debatte. Wurde Anfangs noch drauf hingewiesen, dass schwule und lesbische Jugendliche sich in den Kommunen Verhör verschaffen müssen, so wurde vor allem von Schrodt erläutert, welchen Druck Jugendliche ausgesetzt sind, die von der gesellschaftlichen Mehrheitsnorm abweichen: „Opfer von Homophobie sind nicht nur Schwule und Lesben, wie man meint. Auch heterosexuelle Jungs, die eine weiche Seiten haben, leiden oft unter Hänseleien.“ Daher war man sich auch schnell auf dem Podium einig, dass es Angebote für Schwule und Lesben in der Jugendarbeit geben müsse. Ziel sei es zwar, dass die sexuelle Orientierung kein Thema mehr sei. Hier zu gehöre aber auch ein ordentliches Maß an Sensibilisierung, wie sie bei den Falken schon länger praktiziert werde, betonte Merz.
Fastabend als Vertreter des Jugendamtes hinterfragt wie viele Aktiven der Jugendabend im Publikum anfangs noch die Notwendigkeit an Nischenangebote in der Jugendarbeit, da die homosexuelle Jugend der Stadt diesen nicht lautstark einfordere. Jedoch lies er sich schnell vom Gegenteil überzeugen: „Ich muss zugeben, die Situation schwuler und lesbischer Jugendlicher und der besondere Bedarf war mir nicht ganz bewusst. Das hatten wir alle nicht auf dem Schirm, aber nun werden wir das berücksichtigen.“ Worte, denen sich auch Vertreter des Stadtjugendrings und des Jugendhilfeausschusses anschlossen. Und so endete die Veranstaltung mit der einhelligen Absicht, die schwul-lesbische Jugendarbeit im nächsten Jugendförderplan der Stadt zu verankern. Auch wenn bis zu konkreten Maßnahmen noch ein wenig Wasser die Ruhr runter fließen wird, so ist der erste Schritt nun getan. Und der ist bekanntlich der schwerste.