Die Schwusos haben sich auf ihrer Bundeskonferenz in Leipzig als Arbeitsgemeinschaft in der SPD konstituiert. Erstmals seit ihrer Gründung vor fast 35 Jahren hatte der SPD-Bundesparteitag im Dezember 2011 die Lesben und Schwulen in der SPD als Arbeitsgemeinschaft anerkannt.
Die Delegierten davon 17 aus NRW, wählten den 41jährigen Fachanwalt für Arbeitsrecht und Wirtschaftsmediator, Ansgar Dittmar, erneut zum Vorsitzenden.
Der Bundesvorsitzende der Lesben und Schwulen in der SPD sagte zur Gründung der Arbeitsgemeinschaft in seiner Rede: „Es war vor 150 Jahren eine historische Gründung – und wir erleben heute ebenfalls eine historische Gründung. 35 Jahre hat es gedauert, dass wir endlich als Arbeitsgemeinschaft anerkannt worden sind.“
Weiter sagte er: „Für Sozialdemokraten ist die sexuelle Identität ein Menschenrecht. Dessen Anerkennung und der Abbau von Diskriminierung bedeuten die Ausgestaltung des allgemeinen -Persönlichkeitsrechts Beides ist aber auch Bestandteil von sozialer Gerechtigkeit. Eben diese soziale Gerechtigkeit ist verletzt, wenn es Benachteiligungen gibt.“
„Peer Steinbrück hat auf dem Zukunftskongress der SPD Bundestagsfraktion klar gesagt, dass die Gesellschaft bunter und vielfältiger wird und dass ein Steuersystem das auch abbilden muss, während die CDU an einer spießigen Biedermeier-Idylle festhält. Recht hat er. Und eins ist auch klar. Jeder SPD Kandidat ist besser für die Rechte von Lesben und Schwulen als die aktuelle Regierung. Deswegen muss sie abgewählt werden! Schaffen wir das nicht mit Peer Steinbrück, dann sind wieder 4 Jahre vertan. Und da müssen wir ran. Wer hat denn die letzte Initiative für eingetragene Lebenspartnerschaften unternommen: Peer Steinbrück hat mit der Reform der Erbschaftssteuer dafür gesorgt, dass hinterbliebene Lebenspartner endlich nicht mehr wie Fremde behandelt werden, sondern den Eheleuten gleichgestellt werden. Die aktuelle Koalition braucht hierfür immer Gerichtsurteile, die sie zwingen zu handeln.“, so Ansgar Dittmar in seiner Rede in Leipzig.
Auf Wunsch der AG SchwusosKöln, wurde an Dirk Bach während der Bundeskonferenz gedacht. Elfi Scho-Antwerpes sprach zu den Delegierten: „Wir sind bestürzt und sehr traurig über den plötzlichen Tod von Dirk Bach. Dirk Bach war seit mehr als 20 Jahren ein großartiger Unterstützer der Arbeit der Kölner Aidshilfe und setzte sich beispielhaft gegen Stigmatisierung und Diskriminierung auch von Menschen mit HIV und Aids ein. Er war nicht nur Ehrenmitglied und im Beirat der Aidshilfe Köln, sondern auch der größte Zustifter der Lebenshaus-Stiftung. Dirk Bach schaffte es auf seine kreative, kluge und liebenswürdige Weise immer wieder, Menschen miteinander zu verbinden, um gemeinsam für Gleichberechtigung und Menschenrechte einzutreten.“